Die regionalen Ausgleichswirkungen entstehen durch die Überschüsse in der Arbeitslosenversicherung, die in Regionen mit hoher Beschäftigung entstehen und durch die Defizite, die sich in Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit bilden. In den Gebieten mit geringer Arbeitslosigkeit sind die Ausgaben niedriger als die Einnahmen, in den Gebieten mit hoher Arbeitslosigkeit ist es genau umgekehrt.
Je höher insgesamt die Arbeitslosigkeit ist, umso höher ist entsprechend die Ausgleichswirkung. „Mit dem Rückgang der Arbeitslosigkeit hat auch die regionale Ausgleichswirkung der Arbeitslosenversicherung nachgelassen“, formulieren die Autoren des IAB-Kurzberichts.
Diese regionale Umverteilung zeichnet sich sowohl durch ein deutliches West-Ost-Gefälle aus als auch durch ein Süd-Nord-Gefälle. In der Studie wird darauf hingewiesen, dass sich die regionalen Verteilungsmuster von Arbeitslosenversicherung und Länderfinanzausgleich ähneln. Doch die jeweilige Bedeutung ist verschieden: „Anders als der Länderfinanzausgleich, der vor allem strukturelle Unterschiede in der Finanzkraft ausgleicht, hat die Arbeitslosenversicherung eine hohe Bedeutung als automatischer Stabilisator im Konjunkturverlauf“.
Nach der Studie ändert sich das Verteilungsmuster, wenn das Kurzarbeitergeld fokussiert wird. Dann wandern deutlich mehr Gelder in industriestarke Länder. So erhielt Baden-Württemberg in den Jahren 2009 bis 2011 Kurzarbeitergelder in Höhe von fast 2,4 Milliarden Euro, im gleichen Zeitraum summierte sich das Kurzarbeitergeld in Mecklenburg-Vorpommern auf rund 100 Millionen Euro.
Der IAB-Kurzbericht Nr. 12 / 2019 „Ausgleich regionaler Unterschiede: Arbeitslosenversicherung bewirkt regionale Umverteilung“ steht auf Mausklick hier zum Download bereit.