Der Industriestandort Deutschland muss gestärkt werden: Darin sind sich die Sozialpartner der Metall- und Elektro-Industrie einig. Mit Sorgenfalten registrieren sie, dass sich viele in- und ausländischer Unternehmen derzeit dafür entscheiden, anderswo zu investieren. In einer gemeinsamen Erklärung fordern IG-Metall und Arbeitgeberverband Gesamtmetall die Politik daher auf, energisch gegenzusteuern.

Die Gewerkschaft IG Metall und der Arbeitgeberverband Gesamtmetall sehen den Industriestandort Deutschland in Gefahr. Wettbewerbsfähigere Rahmenbedingungen sorgten andernorts für höhere Investitionen. Daher appellieren sie in einer gemeinsamen Erklärung an die Politik, „energisches Gegensteuern“.

Ohne zügiges Handeln drohen aus ihrer Sicht, „eine verheerende Deindustrialisierung, eine weitere gesellschaftliche Spaltung und eine zunehmende Radikalisierung politischer Debatten und Proteste“.

Die Sozialpartner begründen ihre Befürchtungen zudem im Hinblick auf die Staatseinnahmen: In rund 25.000 M+E-Unternehmen arbeiten demnach knapp vier Millionen Menschen. Die Branche stehe für 20 Prozent aller Steuereinnahmen und für ein Drittel aller Beiträge zur Sozialversicherung. Die industrielle Wertschöpfung der M+E-Branche sorge bei Dienstleistern und dem Handwerk außerdem für zwei Millionen Arbeitsplätze. Kurz: Aus der Perspektive der Sozialpartner ist die Metall- und Elektro-Industrie daher „der Kern für Wohlstand, die Finanzierung des Sozialstaats und gesellschaftlichen Zusammenhalt“.

Konkret fordern Gewerkschaft und Arbeitgeber u.a.:

  • Konkurrenzfähige Energiekosten sicherstellen und attraktive Investitionsbedingungen schaffen;
  • Infrastrukturausbau beschleunigen;
  • Ausbau und Stärkung der dualen Ausbildung;
  • bessere Ausstattung von Schulen und Berufsschulen;
  • Kinderbetreuung stärken sowie
  • weniger Bürokratie und mehr Willkommenskultur, um Fachkräfte zu gewinnen.

IG Metall und Gesamtmetall weisen ferner darauf hin, dass es wichtig sei, Rahmenbedingungen für eine wettbewerbsfähige Industrie zu schaffen. Aktuell liege die Produktion der M+E-Betriebe „rund 15 Prozent unter dem Vorkrisenniveau von 2018″“. Auch sei die Produktion in energieintensiven Industriezweigen „bereits um rund 20 Prozent eingebrochen“.

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