Crowdwork beschreibt eine seit wenigen Jahren zunehmende Arbeitsform, bei der Aufgaben online an eine größere Anzahl von Bearbeitern vergeben wird. Internes Crowdworking, bei der sich die Belegschaft innerhalb eines Unternehmens auf IT-basierten Plattformen um Arbeitsaufträge bewirbt, ist dagegen bisher noch relativ unbekannt. Wissenschaftler haben diese neue Form der Arbeitsorganisation nun näher unter die Lupe genommen.
Die Teilnahme am internen Crowdworking war bei den betrachteten Unternehmen durchgehend freiwillig. Die vergebenen Aufgaben waren neben der eigentlichen Tätigkeit zu erledigen. Trotzdem gab es aus Arbeitnehmersicht einige Pluspunkte, beispielsweise die Aussicht auf Abwechslung jenseits der Routine. Zudem erlaubt die Zusammenarbeit mit Kollegen aus anderen Bereichen einen Blick über den Tellerrand.
Unternehmen wiederum profitieren vom Entstehen eines „flexiblen Ressourcenpools“, der es ermöglicht, Kapazitätsschwankungen durch schnell zusammengesetzte Teams mit hochmotivierten Beschäftigten auszugleichen. Zudem können brach liegende Fähigkeiten und Kenntnisse innerhalb der Belegschaft ausgeschöpft werden, dem Silodenken wird gegengesteuert.
Dem stehen allerdings Schattenseiten gegenüber: Häufig stellen die in der Crowd anfallenden Aufgaben der Studie zufolge für die Beschäftigten einen Mehraufwand dar, den sie in den Arbeitsalltag integrieren müssen. So könne es zu Arbeitsverdichtung oder Arbeit in der Freizeit kommen. Darüber hinaus steigt der Druck zur Teilnahme, wenn die Leistung als Crowdworker Einfluss auf die Gesamtbeurteilung hat. Um negative Effekte zu verhindern, müsse das Management Freiräume für die Arbeit in der Crowd schaffen und klare Regeln für die Nutzung festlegen. Das gehe aber nicht ohne eine „neue Form der Führung, die auf Vertrauen basiert“.