Von ihnen ist in der Corona-Krise bisher selten die Rede: den Auszubildenden. Der DGB fordert nun einen Schutzschirm für Ausbildungsplätze, um bestehende Ausbildungsverträge abzusichern und künftige Ausbildungschancen zu garantieren. Schon vor Corona habe lediglich noch jeder fünfte Betrieb ausgebildet. „Diese Zahl wird nun weiter sinken“, so die stellvertretende Vorsitzende Elke Hannack.

Der Gewerkschaftsbund hat in einem Positionspapier fünf Vorschläge zusammengefasst. Dazu zählt, Auszubildende auch bei Kurzarbeit zu schützen – etwa durch das Vorziehen anderer Lehrinhalte oder die Versetzung in eine andere Abteilung ohne Kurzarbeit. Außerdem müsse die Freistellung für den Berufsschulunterricht auch garantiert sein, wenn diese geschlossen ist und es digitale Aufgaben gibt. Die Bundesregierung sollte zudem Verbundausbildungen vereinfachen und finanziell fördern.

Des Weiteren dürften den Azubis keine Nachteile dadurch entstehen, dass die anstehenden Zwischenprüfungen ersatzlos gestrichen wurden. Allerdings sei gesetzlich verankert, dass sie Voraussetzung für eine Teilnahme an der Abschlussprüfung ist. „Hier muss Rechtssicherheit für Auszubildende geschaffen und eine befristete Gesetzesänderung vorgenommen werden“, heißt es in dem Positionspapier weiter.

Darüber hinaus schlägt der DGB vor, dass Unternehmen, die Auszubildende oder dual Studierende aus Insolvenzbetrieben übernehmen, befristet bis zum Jahresende eine Übernahmeprämie erhalten. Für die Zukunft soll ein branchenübergreifender Fonds zur Fachkräftesicherung diese Finanzierung gewährleisten. Last but not least sollte die außerbetriebliche Ausbildung nach dem Wunsch des Gewerkschaftsbundes zeitlich befristet in Regionen mit angespanntem Ausbildungsmarkt gefördert werden. Auch dieses Programm könnte aus dem sogenannten Zukunftsfonds finanziert werden.

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