Das Modell der Sozialpartnerschaft sei ein Garant für gute Arbeitsbedingungen, die Teilhabe von Beschäftigten und sichere Arbeitsverhältnisse, heißt es in der Erklärung. Die rückläufige Tarifbindung aber gefährde die „fortschrittlichen Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen in der sozialen Marktwirtschaft“.
DGB und Grüne wollen unter anderem auch erreichen, dass staatliche Institutionen und Einrichtungen die Vergabe von Aufträgen vermehrt an die Einhaltung von Tarifverträgen binden. Zusätzlich müsse es leichter werden, für arbeitnehmerähnliche Personen Tarifverträge abzuschließen.
„Tarifverträge sorgen für gleiche Wettbewerbsbedingungen und entlasten den Staat bei Verteilungskonflikten“, sagte der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann. Robert Habeck, Bundesvorsitzender der Grünen, ergänzte, dass der Wille zum fairen Interessenausgleich zwischen Tarifvertragsparteien in Deutschland ein Erfolgsmodell sei, „das durch einen radikalen Wandel der Arbeitswelt unter Druck steht“. Mobiles Arbeiten sowie Plattformarbeit müsse laut Erklärung so gestaltet werden, „dass auch hier Beteiligung und Tarifbindung funktionieren“.
Zudem sprachen sich die Unterzeichner für eine stärkere Mitbestimmung aus. 2017 seien nur noch 40 Prozent der Beschäftigten in Westdeutschland und 33 Prozent in Ostdeutschland von einem Betriebsrat vertreten worden. Gefordert werden unter anderem „echte Mitbestimmungsrechte“ bei der Personalplanung, der Beschäftigungssicherung, der Weiterbildung oder dem Datenschutz.