Die Pandemie hat für viele zu Änderungen im Arbeits- und Privatleben geführt. Doch eines hat sich nicht geändert: Auch während der Shutdown-Monate haben die Mütter die Hauptlast der unentgeltlichen Sorgearbeit in den Familien geschultert. Dies zeigt eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

Der Infektionsschutz forderte mit Auftreten des Corona-Virus Unternehmen wie Beschäftigte. Neue Hygieneregeln zogen in den Arbeitsalltag ein, parallel wurden Arbeitszeiten und Pausenregeln verändert und für viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wurde die Arbeit plötzlich flexibel: Das Homeoffice – bis zum Auftreten der Seuche häufig ein No-Go – feierte plötzlich fröhliche Urstände.

Ergänzt wurde bei Eltern diese berufliche Flexibilität durch eine notwendige private Flexibilität, wenn sie zusätzlich mit Betreuungsaufgaben wegen Schulschließungen und/oder Kitaschließungen konfrontiert wurden.

Generell haben Mütter und Väter ihre Arbeitszeit stärker verlagert als Frauen und Männer ohne Kinder. Rund die Hälfte (50,6 %) der berufstätigen Frauen mit Kindern hat im April 2020 ihre Arbeitszeit verschoben – auf den Abend wie auf das Wochenende. Für die Väter traf dies im gleichen Zeitraum auf rund 28 Prozent zu. Die kinderlosen Berufstätigen verschoben ihre Arbeitszeiten dagegen lediglich zu jeweils rund 16 Prozent.

Die veränderte Lage der Arbeitszeit hat sich anscheinend nicht auf die Zufriedenheit im Job ausgewirkt. Folglich sei eine Verschiebung der Arbeitszeit nicht per se negativ. „Sie kann vielmehr dabei helfen, akute pandemiebedingte Zusatzbelastungen zu schultern und somit in dieser Sondersituation Privatleben und Beruf unter einen Hut zu bekommen“, resümiert IAB-Forscher Philipp Grunau.

Diese IAB-Analyse basiert auf der Corona-Zusatzbefragung des Linked Personnel Panel (LPP), einer Befragung von Beschäftigten in privatwirtschaftlichen Betrieben mit mindestens 50 Mitarbeitenden.

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