In den kommenden Wochen und Monaten wird sich der Arbeitsmarkt von den Folgen der Pandemie erholen. Das prognostizieren die IAB-Arbeitsmarktexperten. In allen sechzehn Bundesländern erwartet die Forschungseinrichtung der Bundesagentur für Arbeit eine leichte Zunahme der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung.
Insbesondere in den ostdeutschen Flächenländern werde die Arbeitslosigkeit wieder zurückgehen. Doch erreiche sie nicht das Vorkrisenniveau. Für Sachsen prognostizieren die IAB-Forscher mit minus 16,9 Prozent genauso einen überdurchschnittlichen Rückgang der Arbeitslosenzahlen wie für Sachsen-Anhalt (-16,3 %) und Brandenburg (-10,4 %). Über alle ostdeutschen Bundesländer hinweg sinken die Arbeitslosenzahlen um 9,4 Prozent.
Im Westen wird ein Rückgang der Arbeitslosenzahlen von 2,4 Prozent erwartet. Die stärksten Rückgange haben Bayern (-7,3 %), Niedersachsen (-6,5 %) und Schleswig-Holstein (-6,0 %) aufzuweisen. Weshalb die Arbeitslosenzahlen im Westen im Vergleich zum Osten langsamer sinken, erklären die Wissenschaftler mit dem Land Nordrhein-Westfalen. Denn für dieses Bundesland mit der höchsten Zahl an Arbeitslosen sei lediglich eine Stagnation der Arbeitslosenzahlen zu erwarten.
Mit 0,8 Prozentpunkten wird die Arbeitslosenquote im Osten stärker zurückgehen als im Westen mit 0,2 Prozentpunkten. Dennoch liege die Arbeitslosenquote in Ostdeutschland mit 7,3 Prozent über der Arbeitslosenquote von knapp 6 Prozent in Westdeutschland.
Die Autoren der regionalen Arbeitsmarktprognosen weisen darauf hin, dass die Arbeitslosenquote bundesweit „in einem fiktiven Szenario ohne Covid-19-Pandemie um 1,4 Prozentpunkte niedriger ausgefallen“ wäre. Die Auswirkungen der Pandemie zeigen sich besonders deutlich in Berlin, Hamburg und Nordrhein-Westfalen.