Uneinheitlich präsentiert sich die Versorgung in den Bundesländern. Besonders schlecht präsentiert sich die Situation in Westdeutschland: Im Stadtstaat Bremen reichen die Betreuungsplätze gerade einmal für rund 76 Prozent der unter Dreijährigen. Für knapp ein Viertel (24 %) der Kleinen öffnen sich keine Kita-Türen. In Nordrhein-Westfalen gibt es für ein knappes Fünftel (18,6 %) der unter Dreijährigen keinen Platz in einer Kita.
Deutlich besser ist die Versorgungslage laut der Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) im Osten. Lediglich für 7,6 Prozent der Mädchen und Jungen unter drei Jahren lässt sich kein Betreuungsplatz finden. Die günstigere Betreuungssituation erklärt IW-Autor Dr. Wido Geis-Thöne insbesondere mit dem Geburtenrückgang, der in Ostdeutschland früher eingesetzt habe als im Westen.
In der Studie wird darauf verwiesen, dass sich überall in Deutschland aufgrund weiter rückläufiger Geburtenzahlen „ein Rückgang der Kinderzahlen“ abzeichne. Ein Rückbau der Betreuungsinfrastruktur werde vor diesem Hintergrund im Osten unumgänglich sein, heißt es in der Studie. Die dabei frei werdenden personellen Ressourcen sollten freilich „erhalten bleiben und für eine Stärkung der Qualität der Betreuung eingesetzt werden“.
Im Westen sollte allerdings der Ausbau der Kinderbetreuung weiter vorangetrieben werden, „da hier noch wesentlich größere Lücken bestehen und Betreuungswünsche der Eltern voraussichtlich auch noch weiter zunehmen werden“.
Der IW-Report „306.000 Betreuungsplätze für unter Dreijährige fehlen – Eine Betrachtung der Entwicklung von Bestand und Bedarf an Betreuungsplätzen“ steht per Mausklick zum Download bereit.