Wer sich für die richtige Ausbildung und einen im Arbeitsmarkt gesuchten Beruf entschieden hat, kann frohlocken: Denn in Engpassberufen, in denen der Fachkräftemangel besonders hoch ist, wird überdurchschnittlich verdient. Das zeigt die Verdiensterhebung aus dem April 2023 des Statistischen Bundesamts (Destatis).    

Das durchschnittliche Bruttoeinkommen von Vollzeitbeschäftigten mit einer anerkannten Berufsausbildung lag im April des vorigen Jahres nach der Analyse der Wiesbadener Statistiker bei 3.714 EUR. Ein deutlich höheres Gehalt mit 3.920 Euro brutto erhielten vollzeitbeschäftigte Frauen und Männer in der Altenpflege. Ganz oben in der Einkommensgruppe der Engpassberufe rangierten mit 4.067 Euro die Vollzeitkräfte in der Krankenpflege.

Eine Garantie auf ein überdurchschnittliches Bruttogehalt sind anerkannte und gesuchte Ausbildungsberufe jedoch nicht zwingend. So erhielten Fachkräfte für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (3.412 EUR), Berufskraftfahrer und –fahrerinnen (3.088 EUR) oder Fachkräfte in der Landwirtschaft (2.609 EUR) teils erheblich weniger als das ermittelten Durchschnittseinkommen.

Die Verdiensterhebung von Destatis beleuchtet, von welchen Einflussfaktoren die Vergütung abhängt: Das sind die Bildungsabschlüsse, die Berufsausbildung, aber auch die Branche oder die Berufserfahrung.

Die Auswertung illustriert, wie sehr sich Bildung lohnt: Je niedriger der Bildungsabschluss ist, umso niedriger ist das Bruttoeinkommen. Im April 2023 lag der Durchschnittsverdienst brutto eines Vollzeitbeschäftigten ohne einen beruflichen Ausbildungsabschluss bei 3.060 EUR. Der Kollege mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung erhielt bereits 3.714 EUR.

Schritt um Schritt geht es dann – abhängig vom Bildungsabschluss – auf der Einkommensleiter nach oben. Einem Meister-, Techniker- oder Fachschulabschluss stehen auf dem Einkommenskonto schon 4.980 EUR brutto gegenüber. Eine erkleckliche Summe mehr gibt es für einen Masterabschluss (6.448 EUR). An der Spitze der Einkommenspyramide stehen promovierte oder habilitierte Mitarbeitende (8.974 EUR).

Wer sich für den eigenen beruflichen Marktwert interessiert, wer wissen will, ob sich eine Weiterbildung lohnt oder ob beispielsweise in anderen Branchen die Gehälter attraktiver sind, der findet entsprechende Hinweise, wenn der interaktive Gehaltsvergleich von Destatis zu Rate gezogen wird. Dieses Modul berücksichtigt wesentliche Faktoren rund um das Einkommen und liefert nach Angaben der Wiesbadener Statistiker „individuell zugeschnittene Informationen zu den Verdiensten in einzelnen Berufen“.

 

 

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