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Kleider machen Leute – schon immer und in den unterschiedlichsten Kulturen: Europäische Herrscher trugen zu ihrer Krönung einen speziellen Krönungsmantel, gerne aus Hermelin oder mit Hermelin gefüttert. Der prächtigste Kopfschmuck stand bei den nordamerikanischen Indianerstämmen den Häuptlingen zu. Afrikanische Medizinmänner trugen bei ihren Heilungszeremonien spezielle Masken und im Mittelalter beispielsweise war der Familienstand der Frauen direkt an ihrem Kopf abzulesen – die verheirateten Frauen trugen eine Haube.
Kleidersprache, Kleiderordnung
Das Outfit beeinflusst das Bild eines Menschen, das Dritte sich machen: Das war gestern so, das ist heute so und daran wird sich vermutlich wenig ändern. Aber: Die Kleidersprache ist heute eine andere früher und die Dresscodes sind weniger streng als noch vor ein paar Jahren.
Trotzdem: Es gibt sie, die Kleiderordnungen. Sie sind unausgesprochen vorhanden und sollten deshalb auch beachtet werden.
Wenn Du die Berufsleiter nicht nur hochgucken, sondern sie gern hinaufklettern möchtest, ist es in jedem Fall ratsam, wenn Du Dich auch an die Garderobe-Gepflogenheiten im Berufsleben hältst.
Wenn Du im Hotelgewerbe, der Gastronomie, als Mechaniker oder Maler eine Ausbildung machst, wirst Du wahrscheinlich eine vorgeschriebene oder für den Beruf typische Arbeitskleidung tragen. Anders sieht es bei Büroberufen aus. Hier stehen nicht nur Auszubildende oft vor der Frage: Was zieh ich an?
Dresscode: An jedem Arbeitsplatz vorhanden
Ganz grundsätzlich gilt für beide Geschlechter:
- Lieber die Büro-Kleidung einen Tick zu konservativ als zu auffallend oder zu lässig wählen.
- Besser zu dezenten Farben und kleinen Mustern greifen als zu Neonfarben oder großen Mustern.
- Die Passform ist viel wichtiger als das Modelabel.
- Geputzte und gepflegte Schuhe – keine schiefen Absätze! – runden jedes Office-Outfit ab.
An normalen Bürotagen, wenn also Schreibtischarbeit ansteht, hältst sich am besten an den (ungeschriebenen) Dresscode, der in Deinem Ausbildungsunternehmen besteht. Wie leger die Kleidung sein darf oder nicht, siehst Du an Deinen Kollegen.
Vorbild suchen
Orientiere Dich an denen, die sich im üblichen Rahmen bewegen und nicht an den exotischen Ausreißern, die es vermutlich auch geben wird. Vielleicht hast Du Lust, Dir zu überlegen, wo Du gerne in sechs Jahren beruflich stehen möchtest. Falls ja, dann guck Dich doch einmal um, ob es einen Kollegen gibt, der heute ungefähr so alt ist, wie Du es in sechs Jahren und dessen Position Du dann erreicht haben möchtest. Schau Dir an, wie sich derjenige oder diejenige kleidet. Diesen Kollegen kannst Du Dir getrost als (Bekleidungs-)Vorbild für den Arbeitsalltag nehmen.
Die Sache mit den Jeans
Sollte Dein Vorbild im Büro keine Jeans tragen, kannst Du das als Azubi in der Regel dennoch tun. Es sei denn, Jeans sind in Deinem Unternehmen generell tabu. Allerdings sollte Deine Jeans weder ausgefranst sein, noch Löcher haben – auch wenn gerade das eine oder das andere „mega-in“ sein sollte.
Übrigens: Bei Azubinen sollte der Hosenbund nicht zu niedrig sitzen und bei Azubis sollte der Schritt der Hose nicht zu tief hängen. Kauf Dir im Zweifelsfall eine bürogeeignete Jeans – es gibt sie.
Dress für offizielle Business-Termine
Ist ein Kundenbesuch angesagt, bei dem Du anwesend sein sollst, dann denk am Morgen vor Deinem Kleiderschrank daran, einen Blazer oder an ein Sakko mitzunehmen: Mit einem Blazer über der Bluse oder einem Sakko über dem nicht zu sportlichen Hemd ist der Eindruck, den Du machst, schlichtweg professioneller als ohne.
Sollte ein Geschäftsessen anstehen, an dem Du teilhaben sollst, dann empfiehlt sich der Kleidungs-Klassiker: Für die Azubine Kostüm oder Hosenanzug und für den Azubi Kombination oder Tagesanzug – mit gut gebundener Krawatte.
Wenn Du Dir unsicher bist: Frag einfach einen Kollegen vorher, ob es einen bestimmten Dresscode gibt.
Kurz gefasst: Was Du nicht tragen solltest…
- zu kurze Röcke, tiefe Ausschnitte, helle Bluse/Hose mit dunkler Unterwäsche, 7/8-lange Hosen oder 3/4-lange Hosen, Muscel-Shirts
- weiße Socken, Netzstrümpfe
- Kurzarm-Hemd plus Krawatte
- Sneakers oder Sandalen zum Kostüm, zur Kombination oder zum Anzug
- braune Schuhe zu einer grauen oder blauen Hose oder zu einem grauen oder blauen Anzug
- zu auffälligen Schmuck oder Schmuck, der klappert
- Piercings, freien Bauch