Die Problemanzeigen aus der Praxis angesichts explodierender Energiekosten seien alarmierend, schreibt der Dachverband von über 10.800 Organisationen. Die Einrichtungen und Dienste rechneten teilweise mit einer Verzehnfachung der Kosten für Gas und Strom. Wie diese finanziert werden sollen, wüssten sie bislang noch nicht.
Der Versuch, die Finanzierung auf dem Verhandlungsweg sicherzustellen, sei nicht nur zeit- und ressourcenintensiv, sondern in der Fläche gesehen auch „extrem schwierig“. Die Mehrkosten auf die Nutzerinnen und Nutzer umzulegen, sei vielfach nicht möglich und den Betroffenen darüber hinaus nicht zumutbar.
Laut Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen, seien soziale Einrichtungen und Dienste in einem noch nicht gekannten Ausmaß in ihrer Existenzgrundlage bedroht: „Energiesparen alleine kann hier keine Abhilfe schaffen.“ Ohne zügige staatliche Unterstützung seien Insolvenzen in der Breite der sozialen Infrastruktur nicht auszuschließen.
Schutzfonds gefordert
Der Verband fordert daher, dass Bund und Länder unter Beteiligung der Wohlfahrtsverbände einen Schutzfonds für soziale Einrichtungen und Dienste auf den Weg bringen. „Andernfalls droht das Wegbrechen einer elementaren Säule der Daseinsvorsorge mit verheerenden Konsequenzen für alle, die auf Hilfe, Beratung und Unterstützung angewiesen sind“, so Schneider weiter.
Der Paritätische hat das Schreiben an Bundessozialminister Hubertus Heil (SPD), Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) adressiert. Weitere Ausfertigungen gingen an die Vorsitzenden der Arbeits- und Sozialministerkonferenz, der Gesundheitsministerkonferenz sowie der Jugend- und Familienministerkonferenz.