Ausgangspunkt sind die 1830er-Jahre: In manchen Baumwollspinnereien sei zu jener Zeit fast ein Drittel der Arbeiter nicht einmal 14 Jahre alt gewesen. Wer daran etwas habe ändern wollen, sei ein hohes Risiko eingegangen – vom Verlust der Arbeit bis zu Gefängnisstrafen. Viel hat sich seitdem getan. Die Entwicklung bis heute zeichnet das neue Portal www.gewerkschaftsgeschichte.de mit historischen Fotos und Dokumenten sowie Original-Tonaufnahmen und Filmen nach.
„Laien finden einfache, kurze Einstiege und anschaulich geschriebene Überblicksartikel zu jeder Epoche seit der Frühindustrialisierung“, lädt die Hans-Böckler-Stiftung zum Stöbern und Schmökern ein. Einzelne historische Phasen oder politische Aspekte werden zudem detailreich vertieft und bieten somit auch Fachleuten viel Anschauungsmaterial. Besucher finden darüber hinaus unter anderem Querschnittsanalysen zur Geschichte von Mitbestimmung, Frauenpolitik, Arbeitswelt, Sozialstaat und Traditionen der Gewerkschaften.
Statistikfreunde kommen in der Rubrik „Nachschlagen“ auf ihre Kosten: Hier sind unter anderem eine Chronik, ein Glossar sowie zahlreiche Biografien von Gewerkschaftern zu finden. Auch von Carl Legien, der Vorsitzender der Generalkommission war. Und die Rote Nelke? Sie wurde 1889 als „Abzeichen der Gleichgesinnten“ zur Arbeiterblume – Fahnen oder Versammlungen waren verboten.