Symbolische Wertschätzung trägt kurzfristig, aber nicht auf Dauer: Das gilt für das Klatschen von Balkonen wie auch für einmalige Corona-Prämien für besonders belastete Beschäftigte im Gesundheitswesen. Erst bessere berufliche Rahmenbedingungen und höhere Gehälter würden die außerordentlichen Leistungen anerkennen, so der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK).

Langfristige Verbesserungen statt Einmalzahlungen fordert der Berufsverband DBfK. Der neuerlichen Ankündigung einer Corona-Sonderzahlung für besonders belastete Klinikmitarbeitende steht der Verband entsprechend kritisch gegenüber.

Unbestritten sei die enorme Leistung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seit Ausbruch der Pandemie, betont DBfK-Präsidentin Christel Bienstein. Doch Prämien würden „keine langfristigen Verbesserungen für die beruflich Pflegenden“ schaffen. Vielmehr wirkten Einmalzahlungen wie Beruhigungstropfen: Nach ihrer Gabe herrsche erst einmal Ruhe.

Die Erfahrungen mit den bisherigen Bonuszahlungen hätten wegen der ungerechten Verteilung gar zu Spaltungen innerhalb der Berufsgruppe geführt. Denn die Prämien seien anfangs ausschließlich den Beschäftigten in der stationären Langzeitpflege zu Gute gekommen. Mit zeitlichem Abstand sei dann zwar noch ein kleiner Teil des Klinikpersonals mit einer Sonderzahlung berücksichtigt worden. Doch die Berufsgruppe reagierte in toto mit viel Unmut auf dieses Vorgehen, heißt es aus dem Verband.

Die Stimmung bei den Beschäftigten in Pflegeberufen sei generell verhalten: Immer wieder würden ihre Leistungen ignoriert und Erwartungen enttäuscht. „Wenn sich in dieser Legislatur nichts mehr für die dringenden Anliegen der beruflich Pflegenden bewegt, wird das einige Kolleginnen und Kollegen aus dem Beruf treiben“, fürchtet DBfK-Präsidentin Christel Bienstein.

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