Herkunft, Nationalität und Bildungsabschluss beeinflussen für Chancengleichheit in der Berufswelt. Davon sind Befragte mit Migrationshintergrund noch in höherem Maße überzeugt als Studienteilnehmer ohne Migrationshintergrund.
Wie die Chancengleichheit erreicht werden kann, steht für eine Mehrheit von 34 Prozent nicht in Zweifel: Der Staat steht für sie in der Bringschuld. Insbesondere wird von 31 Prozent der Befragten eine intensivere Unterstützung von Kindern aus sozial schwachen Familien gefordert. Handlungsbedarf erkennen zudem viele Frauen (18 %) in Sachen Gleichberechtigung.
Schwerpunkte in der 8. Studie von „So arbeitet Deutschland“ waren zudem Kriterien für die Wahl des Arbeitgebers sowie für die Mitarbeiterbindung. Die Studie zeigt klar, dass weder die Karrieremöglichkeiten noch das Betriebsklima in einem Unternehmen die Entscheidung stark beeinflussen, sondern ein überdurchschnittliches Gehalt (61 %). Insbesondere einen Arbeitgeberwechsel macht ein gutes Drittel von einer „deutlichen Gehaltsverbesserung“ abhängig. Weitere ausschlaggebende Kriterien sind die Vereinbarkeit von Beruf und Familie (45 %) sowie die Wertschätzung für den einzelnen Mitarbeiter (42 %).
Dennoch wird Arbeit nicht nur als Mittel zum Geldverdienen verstanden: Der Job soll auch sinnvoll sein. So ist Geschäftsführer Timo Lehne von der Personalberatung SThree, die die repräsentative Studie beauftragt hat, davon überzeugt: „Auf die Frage, welchen übergeordneten Sinn ein Unternehmen und damit die Arbeit jedes Mitarbeiters hat, sollte jeder Arbeitgeber eine Antwort haben“.
Besorgt zeigt sich der Manager von der sozialen Kluft, die durch die Pandemie offensichtlich geworden ist. Von den Geringverdienern gaben bis zu 43 Prozent an, ihnen seien keine besonderen Schutzmaßnahmen bewilligt worden. Von den Gutverdienern berichteten lediglich 4 Prozent von mangelnder Unterstützung durch den Arbeitgeber. „Der Schutz der Gesundheit ist kein Privileg, sondern ein Grundrecht“, verdeutlicht Timo Lehne.