Nach Angaben der IG Metall will der Konzern die wesentlichen Entwicklungsaufgaben in Mexiko bündeln. Daraus schlussfolgert die Gewerkschaft, dass selbst für die dann verbleibenden Mitarbeitenden in der Produktentwicklung, die mit rund 1.300 Beschäftigten beziffert wird, die Zukunft ungewiss sei. Denn: Neue Aufträge seien nicht in Sicht.
Die aktuell verfügbaren Zahlen rund um den geplanten „Kahlschlag in Köln und Aachen“ hat der Betriebsrat zusammengetragen. Denn das Management habe sich schmallippig gegeben und wolle die Belegschaft im Unklaren lassen. Nach den Berechnungen des Betriebsrats wären bis zu 2.500 der heute 3.800 Beschäftigten der Kölner Produktentwicklung von der geplanten Entlassungswelle betroffen.
Der drohende Personalabbau in der Produktentwicklung soll begleitet werden von einem personellen Kahlschlag in den Verwaltungsbereichen. Rund 700 Mitarbeitende soll es in diesen Bereichen laut IG Metall treffen.
Auch die Ford-Beschäftigten im Forschungszentrum Aachen müssten um ihre Arbeitsplätze bangen. Rund 220 Jobs seien dort nicht mehr sicher. Die Gewerkschaft erinnert zudem daran, dass am Standort Saarlouis bis zum Sommer 2025 die Zahl der Beschäftigten von rund 4.500 auf rund 500 bis 700 zurückgehen wird.
Daher fordert die IG Metall die Konzernleitung auf, „ihre Pläne zu überdenken und eine verbindliche Zusage für Folgeprojekte zu geben“ – auch für die Kölner Produktentwicklung. Sollten künftige Gespräche zwischen Betriebsrat und Entscheidern beim Autobauer „nicht erfolgversprechend im Sinne einer Zukunftssicherung für die Beschäftigten verlaufen“, will sich die IG Metall mit einschalten; im Zweifelsfall mit europaweiten Aktionen.
Gesamtbetriebsrat Benjamin Gruschka stellt klar, wofür die Arbeitnehmervertretung sich einsetzen wird: „Wir kämpfen nicht für Abfindungsprogramme, sondern wir kämpfen dafür, dass die Arbeit in den deutschen Werken bleibt.“
Die IG Metall verweist auch auf die Kritik an dem geplanten Stellenabbau bei Ford von Stefan Bratzel, dem Direktor des Center of Automotive Management in Bergisch Gladbach. Für ihn wird die Stellung des Autoproduzenten in Europa gefährdet, wenn die Fahrzeuge ausschließlich in Amerika entwickelt würden. Erfolgreich seien hierzulande nur Autos, die an die europäischen Wünsche angepasst würden.