Warum es mit der digitalen Transformation hapert, erklären die Unternehmen mit einem Mangel an Ressourcen. Ihnen fehlt es nach eigenen Angaben sowohl an Zeit (37 %) als auch an finanziellen Mitteln (34 %), um mit der immer schneller voranschreitenden Digitalisierung Schritt halten zu können.
Deutlich vorhanden ist in der Wirtschaft ein starkes Bedürfnis „nach Effizienz und Flexibilität“ betont Ilja Nothnagel, Mitglied der DIHK-Hauptgeschäftsführung. Doch steigende Preise und die Knappheit an Fachkräften würden die Unternehmen zwingen „bei ihren eigenen Digitalisierungsbemühungen Prioritäten zu setzen“.
Laut Auswertung der Umfrage, wird der Spielraum „für innovative Entwicklungen und neue Geschäftsmodelle“ durch den Fokus auf flexiblere und effizientere Prozesse schmaler.
Digitalisierungsvorhaben werden auch durch externe Faktoren ausgebremst: 21 Prozent der Befragten klagen über den Mangel an IT-Fachkräften. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein kleiner Rückgang von 3 Prozent. Je größer die Betriebe sind, umso mehr kämpfen sie mit dem knappen Angebot an IT-Profis: 34 Prozent sind es in Betrieben mit mehr als eintausend Mitarbeitenden. Die kleineren Betriebe mit weniger als zehn Beschäftigten ihrerseits (23 %) leiden besonders unter der Bürokratie. Größere Betriebe nennen dieses Hemmnis mit 16 Prozent deutlich seltener.
Immer noch hadert jeder vierte Befragte mit einer unzureichenden Internet-Versorgung. Doch berichten inzwischen 75 Prozent der Unternehmen, dass die vorhandene Internet-Verfügbarkeit ihren Bedarf decke. Im Jahr 2021 lag dieser Anteil bei 71 Prozent und im Jahr 2020 erst bei 65 Prozent.
DIHK-Vertreter Ilja Nothnagel erinnert die Politik daran, „digitalpolitische Vorhaben nicht auf die lange Bank [zu] schieben“. Er verdeutlicht, dass jetzt „praxistaugliche regulatorische Anforderungen, die angemessen und rechtssicher ausgestaltet sind“, erforderlich sind. Insbesondere müssten die datenschutzrechtlichen Unklarheiten geklärt werden, die in der Wirtschaft bestehen. Damit könne eine langjährige Unsicherheit vermieden werden.
Die DIHK-Umfrage „Digitalisierung tritt auf der Stelle“ steht zum Download bereit.