Im Vergleich mit den klassischen Beschäftigten stehen sich die Zeitarbeitenden nach eigenen Angaben sowohl bei den Arbeitsbedingungen als auch bei der Arbeitszufriedenheit weniger gut. Das beginnt bei den körperlichen Arbeitsbedingungen.
Die Zeitjobbenden arbeiten zu 69 Prozent im Stehen, die festangestellten Kolleginnen und Kollegen nur zu 52 Prozent. Auch die Umgebungsbedingungen sind für die zeitlich befristet arbeitenden Mitarbeitenden schlechter: 48 Prozent arbeiten – im Gegensatz zu den Nicht-Zeitarbeitenden zu 30 Prozent – unter Lärm, und 11 Prozent mehr sind gegenüber den Festangestellten ‚Kälte, Hitze, Nässe, Feuchtigkeit und Zugluft‘ ausgesetzt.
Von monotonen Arbeitsbedingungen sind die Zeitarbeitenden ebenfalls mit 62 Prozent deutlich mehr betroffen als die Festangestellten mit 45 Prozent. Zudem wird ihnen weniger Selbständigkeit zugetraut. Denn 45 Prozent berichten davon, dass detailliert vorgeschrieben wird, wie die Arbeit durchzuführen ist. In der Vergleichsgruppe liegt dieser Anteil um 19 Prozentpunkte niedriger.
Arbeitsintensität bei Stammbelegschaft höher
Lediglich bei der Arbeitsintensität liegen die Zeitarbeitenden mit 44 Prozent hinter den vollzeitarbeitenden Kolleginnen und Kollegen der Stammbelegschaft mit 52 Prozent: Bei diesen ist der Termindruck höher.
Erheblich sind auch die Unterschiede zwischen den Frauen und Männern in Zeitarbeit und den klassischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, wird die Zufriedenheit mit der Tätigkeit und dem Arbeitsplatz abgefragt. Mit der Arbeit insgesamt zeigen sich 79 Prozent der zeitlich befristeten Beschäftigten zufrieden, bei den zeitlich unbefristeten Kolleginnen und Kollegen sind es mit 91 Prozent deutlich mehr.
Eine große Lücke von 20 Prozent klafft zwischen beiden Gruppen bei der Frage nach der Zufriedenheit mit der eigenen beruflichen Position (Zeitarbeitende 70 %, Nicht-Zeitarbeitende 90 %) und bei der Zufriedenheit mit den Weiterbildungsmöglichkeiten. Die Nicht-Zeitarbeitenden sind zu 75 Prozent mit der angebotenen Weiterbildung zufrieden, die Zeitarbeitenden allerdings nur zu 54 Prozent.
Die Unterschiede erklären die für die Analyse der Befragung Verantwortlichen unter anderem mit den unterschiedlichen Branchen in denen die beiden Gruppen eingesetzt werden. Empfohlen wird, die Arbeit gesundheitsförderlich zu gestalten und auch gesundheitsschonende Verhaltensregeln umzusetzen.
Appelliert wird an Zeitarbeitsunternehmen und Einsatzbetriebe, eng zusammenzuarbeiten und in allen Prozessschritten die Qualität und die Sicherheit bei der Arbeit sowie die Gesundheit der Beschäftigten mitzudenken.
Das Faktenblatt baua: Fakten „Arbeitsbedingungen und Arbeitszufriedenheit in der Zeitarbeit“ steht auf der Internetseite der BAuA zum Download bereit.
Basis des Faktenblatts ist die gemeinsame Erwerbstätigenbefragung 2018 des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) und der BAuA.