Altersgemischte Teams werden angesichts des demografischen Wandels nicht nur zu einer Notwendigkeit. Sie bieten auch große Chancen, findet die Hager Unternehmensberatung: Jüngere wie ältere Generationen verfügten über spezifisches Fachwissen, das zusammengebracht zu einem Erfolgsfaktor werden kann. Erfahrungsdiversität dürfe aber nicht nur in Reden gefordert, sondern müsse auch gelebt werden.

Wenn in den vergangenen Jahren die Rede von Diversity war, sei damit meist nur die Geschlechtervielfalt gemeint gewesen, sagt Angela Keuneke von der Hager Unternehmensberatung – und hält das für „ein großes Missverständnis“. Für echte Vielfalt brauche es alle Dimensionen an Diversität. Vor allem die jeweilige Kompetenz Älterer und Jüngerer sollte man nicht unterschätzen: Beide seien nicht ersetzbar. Während junge Talente oft mit einer sehr schnellen Auffassungsgabe bei der Aneignung neuer Technologien punkteten, wüssten Erfahrene meist sehr genau, wie innovative Themen und Trends erfolgreich umgesetzt werden können.

Hinzu kommt, dass die Gesamtbevölkerung in Deutschland – wie auch in vielen weiteren Industriestaaten – weiter altert. In Japan seien bereits heute 30 Prozent der Bevölkerung älter als 60 Jahre. Das muss kein Nachteil sein, heißt es bei der Unternehmensberatung weiter: Die über 50-Jährigen seien einer Studie zufolge über alle Generationen hinweg die am stärksten engagierte Mitarbeiterkohorte. Sie wirkten dank ihrer emotionalen und kognitiven Skills stark motivierend auf jüngere Kollegen – „mit entsprechend positiven Effekten auf die Performance einer Firma.“

Eine andere Studie berichtet unterdessen davon, dass ältere Mitarbeiter seltener (teure) Fehler machen und oft sogar eine bessere Leistung bei komplexen Aufgaben zeigen. „Hinzu kommt, dass mit zunehmendem Alter bei vielen die Selbstsicherheit, die Ausgeglichenheit und die Einsatzbereitschaft sowie das Verantwortungsgefühl wächst“, so Keuneke weiter. Das hieße aber nicht, dass die jüngeren Generationen keinen Biss hätten. Wertvorstellungen und gutes Prozesswissen müssten sie jedoch oftmals erst noch in der Praxis erlernen.

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