„Zukunftsorientiert und richtungsweisend weit über die Branche hinaus“ soll der Gesundheitstarifvertrag sein, den die Gewerkschaft Verdi und die Modekette Primark geschlossen haben. Es sei der erste seiner Art im deutschen Einzel-, Versand- und Onlinehandel. Ziel ist es, Führungskräfte im Bereich von Maßnahmen zu qualifizieren, die die Gesundheit der Beschäftigten berücksichtigen und fördern.

Die Weiterbildungsmaßnahmen sollen Mitte des Jahres zunächst an den Pilot-Standorten Essen, Dortmund, Hannover und in der Filiale auf der Frankfurter Zeil beginnen. Im Anschluss sollen die Führungskräfte aller Filialen geschult werden. Die Betriebsräte und der Gesamtbetriebsrat werden nach Angaben von Verdi und Primark informiert und an der Umsetzung beteiligt. Zudem wollen die Tarifvertragsparteien Informationstreffen der Beschäftigten während der Arbeitszeit durchführen. Die Qualifizierung wird im Rahmen der Initiative weiter bilden unter anderem vom Bundesarbeitsministerium gefördert.

„Ein Gesundheitstarifvertrag, der die Arbeitsorganisation in diesem Bereich auf die verschiedenen Lebensphasen abstimmt, wirkt sich unmittelbar auf die Lebensqualität aller Primark-Beschäftigten aus“, sagte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger. Petra Groth, Personaldirektorin bei Primark, ergänzte: „Die persönliche und fachliche Entwicklung unserer Führungskräfte im Bereich gesundheitsfördernder Führung führt zu einer Vorgesetztenkultur, die sich positiv auf den Erhalt der Arbeitsfähigkeit und der Gesundheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auswirkt.“

Bereits Ende 2015 hatten sich die Gewerkschaft und der Textil-Discounter nach mehrmonatigen Verhandlungen darauf geeinigt, dass künftig die regionalen Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels für die Beschäftigten gelten. Die Anerkennung wurde in Stufen umgesetzt.

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